Hartnäckige ESG-Mythen

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ESG-Rahmenwerke sind für den langfristigen Geschäftserfolg unverzichtbar. Coworking-Marken können durch robuste ESG-Rahmen nicht nur CO2-Reduzierung, Inklusivität und ethische Geschäftspraktiken vorantreiben, sondern auch Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung und finanziell auf festen Beinen stehende Communitys und lokale Ökosysteme fördern. Allerdings kursieren diesbezüglich in der Unternehmenswelt viele Auffassungen, die ein stärkeres Engagement verhindern. Dieser Artikel geht genauer auf diese Mythen ein.  

Mythos 1: ESG gleich Nachhaltigkeit 

Angesichts drängender Netto-Null-Ziele im Immobiliensektor überrascht es kaum, dass Nachhaltigkeit und Klimawandel den öffentlichen Diskurs dominieren. Umwelteinflüsse sind natürlich wichtig im ESG-Rahmen, aber es heißt nicht umsonst Umwelt, Soziales und Führung. Eine Studie von McKinsey von 2021 ergab, dass damals bereits 37 % mehr Firmen ihren Anteilseignern soziale Vorschläge unterbreiten als 2020.  

Zu dieser sozialen Verantwortung gehören, die Pflege von Beziehungen zu Mitarbeitern, Kunden und sozialem Umfeld und Themen wie Arbeitspraktiken, Arbeitnehmerrechte, Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion. Ohne Menschen und Gemeinschaften kann kein Unternehmen funktionieren, genauso wenig wie ohne intakte Umwelt. 

Initiativen mit positivem sozialem Beitrag könnten fürs Coworking z. B. folgendes sein: 

  • Verpflichtung zu Chancengleichheit für unterrepräsentierte Gruppen durch Programme, Initiativen und Acceleratoren.  
  • Zusammenarbeit mit karitativen Organisationen vor Ort und Freiwilligenarbeit. 
  • Günstigere Bereitstellung von Flächen und Räumlichkeiten für Initiativen mit positiver sozialer Wirkung, z. B. für Sitzungen lokaler Vereinigungen unterrepräsentierter Gruppen.  
  • Faire Anwerbungs- und Einstellungsverfahren vor Ort zur Wiederbelebung von Städten und Stadtvierteln.  

Mythos 2: ESG ist teuer 

Nachweisliche Fortschritte bei Nachhaltigkeit werden oft mit teuren Nachrüstungen wie Solarmodulen und Heizungs-, Lüftungs- und Klimasystemen verbunden.  

CO2-Emissionen lassen sich so zwar reduzieren, doch nachhaltiges Coworking muss nicht immer teuer sein. Hier sind einige Beispiele für starke ESG-Initiativen zum kleineren Preis: 

  • Ersatz von Bürobeleuchtung im Workspace durch energiesparende LEDs oder ähnliches.   
  • Kreislaufwirtschaftliches Möbelmanagement z. B. Kauf von gebrauchten oder alten Stücken und Spende ausgemusterter Möbel und Büroausstattung an karitative Organisationen oder Schulen.  
  • Ersatz schädlicher durch natürlichere Reinigungsprodukte für mehr allgemeines Wohlbefinden und Gesundheit. 
  • Aufstellen von Pflanzen im Coworkingbereich für bessere Luft. 
  • Fitness- und Wellnessprogramme in Partnerschaft mit Fitness- oder Yogastudios in der Nähe einplanen.  
  • Wiederverwendung von brauchbarer IT-Hardware – Kunden werden von technologywithin bei Umweltzielen mit geräteunabhängigen Services unterstützt, Neukunden durch Erhalt und Verwertung vorhandener WLAN- Hardware – beides vermeidet Abfall und verbessert die CO2- Bilanz. 

Kleinere Änderungen am Workspace kosten immer wieder etwas Geld, können aber auch Einsparungen herbeiführen. Neue LED-Beleuchtung kann z. B. bis zu 80% weniger Strom auf der Rechnung für diesen Posten ausmachen. Soziale Initiativen können auch Menschen aus der Umgebung anziehen und in zahlende Kunden verwandeln.  

Mythos 3: ESG ist nur für Big Player 

Tatsächlich werden bei über 90 % der S&P 500 Unternehmen ESG-Berichte erstellt. Aber eigentlich können sinnvolle Verbesserungen von Unternehmen jeder Größe ausgehen, auch von lokalen Coworking-Betreibern oder aufsteigenden Flexible-Workspace-Marken.   

Der Flexible-Workspace-Sektor hatte 2022 sage und schreibe 158 % weniger Emissionen pro Nutzer als gemietete oder herkömmliche Büros. Coworking-Bereiche haben normalerweise Gemeinschaftsküchen, geteilte Geräte und bessere Flächennutzung – per se Dinge, wodurch Community und Kollaboration an Wert gewinnen.   

Auf lokaler Ebene kann von kleineren Unternehmen neben Umweltschutz auch sozial viel geleistet werden. In Dulwich (England) wird von Oru Space z. B. eine Foodbank gesponsert, und z.T. von der Community für diese gemeinsam gekocht wird. Vor Ort hat dies für den Anbieter eine enorme Wirkung, auch auf den Profit, auch wenn man »nur« zwei Workspaces bewirtschaftet.  

Mythos 4: ESG ist Chefsache 

In vielen Unternehmen wurden seit Beginn des ESG-Rahmens 2005 extra verantwortliche Stellen geschaffen. ESG-Manager sind nach einem KPMG-Bericht gut, um Verantwortung zu bündeln. Sie müssen aber eng mit Führungskräften auf C-Suite-Ebene und crossfunktional an der ESG Agenda arbeiten und sich Input holen. Echter Wandel erfordert kollektives Handeln.   

Ein Business Case, der dies exemplifiziert, ist FORA, ein Flexible-Workspace-Anbieter. Dort hat man ein Nachhaltigkeitsgremium eingerichtet, um die ESG-Strategie auf lange Sicht zu steuern. Und alle machen mit, geben benachteiligten Schülern gratis Nachhilfe und führen Wellness-Events mit Fitnesspartnern durch. Das letzte Wort haben bei ESG-Initiativen aber weiterhin der CEO und die Geschäftsleitung, wie im letzten Jahresbericht von November 2024 nachzulesen ist.  

Mythos 5: Ohne komplexe Technologie kein ESG 

ESG erfordert kollektives Handeln, unterstützt von Technologie, die eine wichtige Rolle spielt, um Daten für Berichte zu erfassen und ESG-Indikatoren zu messen. Der Markt sprudelt förmlich über vor Angeboten, gerade im Coworking-Sektor, doch ESG-Berichte und Management erfordern nicht unbedingt komplexe Technologie. Ehrlich gesagt, kann es auch ganz einfach gehen. 

Technologie soll Coworking nahtlos unterstützen. Und unser Tool twiindata Nomad leistet genau das. Hier sind einige Beispiele für ESG: 

  • Nutzerverhalten nachverfolgen und Muster erkennen Wenn keiner da ist, können Sie Beleuchtung und Klimaanlage getrost ausschalten, um Stromkosten zu senken und Emissionen zu reduzieren. 
  • Setzen Sie den Rotstift auch bei Gemeinkosten an – mit Bewegungsdaten kann der lokale Einsatz von Angestellten, Reinigungs- und Servicekräften effizienter geplant werden.  
  • Wenn Sie wissen, wann am meisten Nutzer anwesend sind, können Sie auch Veranstaltungstermine so legen, dass möglichst viele zu sozialen Initiativen beitragen.  

Was nicht gemessen wird, wird nicht erledigt – das gilt auch für ESG-Indikatoren laut McKinsey. Demnach sind Firmen mit entsprechenden Prozessen anpassungsfähiger und flexibler. Der richtige Softwareanbieter ist ebenso entscheidend, um Geschäftsziele zu unterstützen, gleich ob für ESG oder andere KPIs. 

Die ESG-Perspektive erlaubt Coworking-Aktivitäten nachhaltiger, sozialer und besser organisiert ins Zentrum zukunftssicherer Workspaces zu stellen.  

Nachhaltige Räume: Erfolgreiches Coworking mit ESG-Strategien 

Bei unserem letzten Branchentreffen auf europäischer Ebene wurde angeregt über ESG-Strategien, Herausforderungen und Praxis diskutiert. Die Diskusssionsrunden sind jetzt on-demand verfügbar samt Einblicken und Fallstudien aus der Praxis von Expertinnen und Experten von Clockwise, New Work, Design Offices, Avila Spaces und Vertical Coworking. Sehr informativ sind auch die exklusiven Ergebnisse des ersten ESG in Flex Report voll zahlreicher Erkenntnisse zur Integration von Nachhaltigkeit und Resilienz in Ihre Workspace-Strategie. 

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