
ESG ist oft ein Schlagwort, sagt aber tatsächlich etwas darüber aus, wie wir in Zukunft arbeiten werden. Im Coworking-Sektor entstehen geteilte, gut verwaltete und inklusive Arbeitsbereiche – das passt nicht nur zu ESG, sondern wird auch dringend benötigt. Aber wie gelingt der ESG-Start? Wie kleine inkrementelle Änderungen im Coworking-Bereich Menschen und Planet schützen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Wofür steht ESG?
Investoren, Unternehmen und andere Stakeholder bewerten anhand von ESG-Kriterien, wie nachhaltig und ethisch in Unternehmen gearbeitet wird. Anhand von ESG-Kriterien werden v. a. diese Leistungs- und Handlungsaspekte eines Unternehmens bewertet.
- Umwelt – (E)nvironmental: Betrifft Treibhausgasemissionen, Ressourcennutzung, Abfallmanagement, Wasser- und Energieeffizienz sowie CO2-Bilanz – alles Einflussgrößen auf Nachhaltigkeit und Umwelt.
- Soziales – (S)ocial: Zur sozialen Unternehmensverantwortung gehören, die Pflege von Beziehungen zu Mitarbeitern, Kunden und sozialem Umfeld und Themen wie Arbeitspraktiken, Arbeitnehmerrechte, Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion.
- Unternehmensführung (G)ouvernance: Wie die Geschäftsleitung zusammengesetzt ist und wie integer sie handelt bezüglich Verpflichtungen zu Transparenz, ethischen Geschäftspraktiken, Aktionärsrechten und Diversität im Vorstand.
Umweltfreundlich werden
Die CO2-Bilanz ist nur ein Aspekt nachhaltigen Coworking-Geschäfts. Für 27 % der Arbeitskräfte ist die Nachhaltigkeit potenzieller Arbeitgeber ausschlaggebend für die Jobwahl. Umweltfreundliche Betriebe sind attraktiv für Kunden mit entsprechenden Wertvorstellungen, sodass Ihr Coworking-Geschäft einen Wettbewerbsvorteil gewinnt.
Erforderliche Nachrüstungen müssen nicht teuer sein. Der Einbau energieeffizienter LED-Beleuchtung kann bis zu 90 % Wärmeverlust einsparen. Ein geringerer Stromverbrauch kann Energiekosten um rund 65 % reduzieren.
Nebst ineffizienter Gebäudetechnik haben Büroflächen noch Potenzial bei der Abfallverwertung: 300 t Büromöbel landen täglich auf Deponien, exklusive Elektroschrott, versteht sich. Alte Möbel könnten Sie stattdessen auch Sozialkaufhäusern oder Schulen spenden. So könnten Sie Beziehungen in der Nachbarschaft knüpfen und einen sozialen Beitrag leisten.
Möbel machen über die Nutzungsdauer etwa 40 % der CO2-Bilanz eines Bürogebäudes aus. Jeder Arbeitsbereich von dem Flex Office Anbieter Koba in Manchester wird registriert und erhält eine digitale ID, um die CO2-Bilanz zu messen. Ob Einbauten, Ausstattung oder Möbel – diese Aktion zeigt ein großes Engagement für Nachhaltigkeit.
Bei technologywithin werden ESG-konforme Lieferanten bevorzugt behandelt. Wir prüfen und übernehmen Hardware von Neukunden, falls möglich, statt alles unbesehen zu verschrotten. Das hilft, da die Internetanbindung eines Standorts sonst durchschnittlich 17,5 Switches benötigt, die somit nicht wie Tausende andere im Abfall landen. Ausgedienten Bürobedarf von Kunden und Mitarbeitern spenden wir an Jamie’s Computers, eine gemeinnützige Ausgründung der Society of St James (karitative Einrichtung für Obdachlose und unser Wohltätigkeitspartner).
Wellnessaktionen
Je gesünder ein Arbeitsplatz ist desto umweltfreundlicher ist er auch. Aber nicht nur das: so wird auch ein sozialer Beitrag zum Wohlbefinden geleistet. 80–90 % unserer Zeit verbringen wir in Innenräumen. Viele Atemwegs- und Herzkreislauferkrankungen, bestimmte Tumore und kognitive Beeinträchtigungen werden aber auf Schadstoffe aus Innenräumen zurückgeführt. Gegenmaßnahmen schaffen einen positiven und gesunden Raum, und sind wichtiger Teil des ESG-Engagements.
Schädliche Reinigungsprodukte können durch natürlichere Alternativen ersetzt werden, und Pflanzen in Arbeitsbereichen sorgen für bessere Luft. 70 % der Befragten einer Easy-Office-Studie fanden, dass Pflanzen die Atmosphäre im Büro verbessern, sodass sie produktiver sind und weniger Stress haben.
Bessere Luft im Arbeitsbereich wird beim Flexspace-Anbieter FORA durch 100 % biologische Produkte ohne Chemikalien gefördert. Nach dem Motto »Nahrung für Körper und Geist« sind in FORA-Räume normalerweise Wellnessbereiche und biophile Designs integriert. Ein Beispiel ist das Black & White Building in Shoreditch. Der Bau ist aus Holz (verbunden mit besserer Feuchtigkeitsregulierung und niedrigerem Blutdruck) und Glas (viel Tageslicht, besserer Schlaf-wach-Rhythmus, bessere Laune).
Auch ohne eigenen Fitness- und Wellnessbereich kann ein Coworkingraum zum Wohlbefinden beitragen, z. B. durch Partnerschaften mit lokalen Fitnessstudios und Trainingscentern. Auch E-Bike-Firmen können als Partner gewonnen werden, um Mitarbeiter und Community dazu anzuhalten, den Arbeitsweg körperlich aktiv zu gestalten. Wer fast jeden Tag eine halbe Stunde zu Fuß geht oder 20 Minuten radelt, senkt das Mortalitätsrisiko um 10 % – daneben tut man auch noch der Umwelt etwas Gutes. Fangen Sie mit etwas an, das Spaß macht, wie etwa einer Community Challenge.
Transparenz durch Daten
Ein Wandel zu mehr Nachhaltigkeit und gemeinschaftlichem Nutzen ist wichtig. Aber ohne Erfolgsmessung kann das Ziel aus dem Blick geraten und Verantwortung verwässern. Hier kommt die Unternehmensführung ins Spiel. Engagement für ESG-Prinzipien wird durch transparente Prozesse erst sichtbar, zugleich kann der Fortschritt gemessen, realistische Ziele gesetzt und Verbesserungsbereiche identifiziert werden.
Letztes Jahr wurde beim Londoner Flexspace-Anbieter Uncommon ein neues Governance Framework eingeführt, das Aktionen zum Schutz der Umwelt und Nutzen der lokalen Gemeinschaft Vorrang gibt. Lieferanten halten sich an die ethischen, nachhaltigen und sozialen Grundsätze eines Verhaltenskodex. Auch Indikatoren, Zielsetzungen und Berichte zu Diversität hat Uncommon eingeführt.
Der soziale Beitrag von Uncommon, sowie die Umweltleistung, Verantwortlichkeit und Transparenz sind durch BCorp-Zertifizierung auf höchstem Niveau akkreditiert. Der Ertrag von BCorp-zertifizierten Unternehmen wächst im Jahresvergleich schneller als solcher ohne BCorp-Status; dasselbe gilt für Mitarbeiterzahl und wirtschaftliche Resilienz, ergaben veröffentlichte Recherchen von BCorp. Der erste Schritt zu dieser Akkreditierung besteht darin, Ihr Technologie-Stack einzurichten, um den Beitrag zu ESG-Kriterien zu messen.
Als Technologiepartner vieler BCorp-zertifizierter Unternehmen werden in der Software von technologywithin Daten zu Flächennutzung und Belegungsquoten erfasst, um Workspace-Anbietern zu helfen, informierter und intelligenter zu entscheiden. Spitzenverbräuche zu kennen, kann z. B. dabei helfen, Stromfresser wie Klimaanlagen und Beleuchtung gezielt ein- und auszuschalten, um keine Energie mehr zu verschwenden und Kosten zu senken.
Basierend auf Bewegungsdaten von twiindata Nomad können Sie noch einen Schritt weiter gehen und Personaleinsatz, Reinigungsservices und Wartungspläne standortübergreifend zu optimieren. Auch um Veranstaltungen oder Austauschmöglichkeiten zur Belebung der Community an bekannten Standorten zu organisieren, dienen diese Informationen.
Mit Technologie können Sie Ihren ESG-Zielen einen entscheidenden Schritt näherkommen. ESG-konforme Arbeitsbereiche werden immer mehr nachgefragt, sichern Sie die Zukunft Ihres Coworking-Geschäfts jetzt.
Von Coworking zu Ecoworking: Der Weg zum Netto-Null-Ziel
Bei unserem letzten Branchentreffen auf europäischer Ebene wurde angeregt über ESG-Strategien, Herausforderungen und Praxis diskutiert. Die Diskusssionsrunde ist jetzt on-demand verfügbar samt Einblicken und Fallstudien aus der Praxis von Expertinnen und Experten von Clockwise, New Work, Design Offices, Avila Spaces und Vertical Coworking. Sehr informativ sind auch die exklusiven Ergebnisse des ersten ESG in Flex Report voll zahlreicher Erkenntnisse zur Integration von Nachhaltigkeit und Resilienz in Ihre Workspace-Strategie.
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