Die Dynamik am Flex-Office-Markt: Von Kunden, Kosten und Küchenhilfen

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Der deutsche Flexmarkt ist in Bewegung. Was ist angesagt, welche Kunden fragen an und welcher Trend kommt als nächstes? Um diese Fragen drehte sich vor kurzem das Networking-Event Flexconnect in Berlin. In diesem speziellen Rahmen bringt technologywithin die Flexoffice-Community zusammen. Führungskräfte und Innovatoren aus der Branche sind zu Gast, teilen Einblicke und regen zu Diskussionen mit dem Fachpublikum an.

Bei dem Treffen in Berlin hat Florian Kappes, Director Europe bei technologywithin, eine lebhafte Podiumsdiskussion mit vier führenden Stimmen aus der deutschen Flex-Office-Szene moderiert. In lockerer Runde plauderten aus dem Nähkästchen: Lauren Elias, Customer Success Managerin Germany bei Workaround, Sascha Hartmann, Executive Director bei Contora Office Solutions, Domenico Trani, Senior Sales Manager von Simplioffice, und Julia Verch, Senior Sales Managerin & Office Consultant bei Design Offices. Sie kennen den Markt teils schon seit Jahrzehnten und wissen genau, was sich gerade tut.

Große Unternehmen fragen Arbeitsplätze für kleine Teams an

Als „erschreckend“ etwa bezeichnete Sascha Hartmann die Erkenntnis, dass die aktuell wirtschaftlich unsicheren Zeiten noch kaum einen Aufschwung für die Flex-Office-Anbieter bedeuteten. „In den letzten Jahren, ja schon Jahrzehnten hat die Branche immer von Krisen profitiert“, erzählte er. Es seien Kunden gekommen, die keinen konventionellen Mietvertrag mehr machen wollten, und es habe Eigentümer gegeben, die sich bei der Gestaltung der Mietverträge flexibler zeigten. Dieses Mal sei der Effekt nicht in dem Maße eingetreten.

Und doch spürt Sascha Hartmann eine Veränderung in der Nachfrage: „Wir verzeichnen einen Zuwachs an Abschlüssen mit größeren Unternehmen.“ Bislang sei Contora vornehmlich Ansprechpartner für kleine und mittlere Unternehmen oder Einzelunternehmen gewesen, jetzt gesellen sich größere Namen hinzu. Sie belegen aber nicht etwa Flächen im großen Stil, sondern fragen lediglich Kapazitäten für kleine Teams mit 10 bis 20 Arbeitsplätzen an.

Solche Anfragen großer Unternehmen kennt in Ihrer Funktion als Maklerin auch Lauren Elias. Viele meldeten sich, doch statt den sonst beispielsweise 100 Arbeitsplätzen, seien es mitunter nur noch bis zu 50, die sie vermitteln kann. Aber Workaround habe eine gute Mischung an Kunden. „Wir haben viele Start-ups auch in Berlin und viele Kanzleien in Frankfurt.“ Es bleibe spannend.

Domenico Trani berichtet von etlichen kleinen Unternehmen und Einzelkämpfern, die die Simplioffice-Community in Potsdam prägen. Aber auch mit Blick auf Berlin kann er nicht klagen. „Der Standort in Berlin ist einen Monat nach der Eröffnung schon voll“, berichtete er. Vor allem drei, vier größere Firmen haben sich gleich mehrere Arbeitsplätze gesichert.

Top-Standorte sind noch immer die A-Städte – und Leipzig

Ein wichtiges Argument für die Flächenvermarktung ist auch stets der Standort der Flex-Offices. Im Städte-Ranking spielen für die vier Panel-Diskutanten nur die wirtschaftsstärksten Metropolen eine Rolle. „In Großstädten ist das Anfragevolumen internationaler“, stellte Sascha Hartmann heraus.

Für Lauren Elias ist der Spitzenplatz unter den Top-Standorten eindeutig vergeben. „Für uns ist Berlin immer die Nummer 1.“ Danach folgten München und dann Frankfurt. Sascha Hartmann hingegen sortierte anders: „Bei uns ist es München, Frankfurt und dann Berlin.“ In einem Kopf-an-Kopf-Rennen hielten sich die weiteren Standorte Hamburg, Düsseldorf und Stuttgart auf einem ähnlichen Niveau.

„Es ist die Philosophie von Contora, in erster Reihe vertreten zu sein“, sagte Sascha. Doch grundsätzlich seien ebenfalls manche B-Standorte spannend. „ Leipzig, da geht auch was“, meinte er. Und Domenico Trani unterstrich: „Leipzig läuft in unserem Portfolio mit am besten – das ist für uns kein B-Standort.“

Von wegen aufschnüren: Der Paketpreis muss bleiben

Nach der Standortwahl ist es auch der Paketpreis, der sensible Kunden möglicherweise von einem Vertragsabschluss abhalten könnte. Moderator Florian Kappes berichtete von einem Denkansatz aus der Branche, die gängigen All-inclusive-Pakete aufzuschnüren und den Kunden ein günstigeres Angebot zusammenzustellen. Von dieser Idee hielt die Runde der Anbieter allerdings wenig.

„Die Unternehmen wollen ja gerade die Mitarbeiter wieder ins Büro zurückholen, ohne sie zu zwingen“, erklärte Julia Verch. Das erreichten sie vor allem damit, die Bürozeit so attraktiv wie möglich zu gestalten. Guter Kaffee, gutes Community-Management und attraktive Außenflächen gehörten bei Design Offices einfach dazu.

Auch Lauren Elias berichtete aus ihrem Alltag, dass Großunternehmen sehr wohl das All-inklusive-Paket bereit seien zu bezahlen. Fitnessstudio und besonders leckerer Kaffee seien ein Muss für Workaround.

Domenico Trani verteidigte derweil etwa das besondere Sportangebot mit persönlichen Trainern und wechselnden Programmen, das Simplioffice bereithält. Das trage nicht zuletzt auch zur Kundenbindung bei.

Ähnlich sieht es Sascha Hartmann. Contora fokussiere sich in seinem Angebot sehr auf das Bürothema und lasse das Event- und Community-Management außen vor, weil es für seine Kunden wenig Relevanz habe. Ein Paketpreis sei letztlich für beide Seiten kalkulierbar. „Der Kunde fragt nach einem Preis, der alles inkludiert“, betonte auch Julia Verch.

Die Roboter halten Einzug

Am Ende sind es spezielle Gimmicks, die den Unterschied zwischen den Anbietern machen. So geht etwa Simplioffice bei der kulinarischen Versorgung der Community neue Wege: In der Berliner Dependance steht ein Roboter mit langen Armen, die die Töpfe an acht Induktionsplatten bedienen. Das frische Gemüse kommt aus den integrierten Kühlschränken. „Diese Robotik-Kitchen kann bis zu 500 Gerichte am Tag produzieren“, berichtete Domenico Trani. „Wir ersetzen also hier ein komplettes Küchen-Team durch einen Operator.“ Simplioffice möchte seiner Community auf diese Art 24/7 eine frische, warme Mahlzeit anbieten.

Die Zeichen stehen auf Wachstum

Das ist nicht die einzige Neuerung, die Domenico Trani bei Flexconnect verriet. Auch unternehmerisch arbeitet Simplioffice an seinen Geschäften. „Wir werden Bausteine aus unserem Konzept künftig auch als Whitelabel anbieten“, erklärte er. Konkret sollen somit Eigentümer von leerstehenden Büroflächen die Möglichkeit erhalten, einzelne erprobte Konzeptteile von Simplioffice zu übernehmen.

Ebenso arbeiten Sascha Hartmann und Kollegen am Fortschritt. „Wir wollen weiter wachsen.“ Denn mit Blick aufs Konzept sei klar: „Je mehr Fläche Du hast, desto mehr Spaß macht es.“

Die Diskussion unter den Experten zeigt deutlich, dass die Flex-Office-Branche weiterhin voller Chancen, Innovationen und kreativem Tatendrang steckt. Seien es robotergesteuerte Küchen oder White-Label-Raumlösungen – die Anbieter sind in der Lage, sich schnell den veränderten Wünschen der Kunden anzupassen.

technologywithin leistet mit seiner Veranstaltungsreihe Flexconnect einen wichtigen Beitrag dazu. Denn die besten Ideen entstehen im Austausch miteinander. Die Gespräche liefern nicht nur wichtige Markterkenntnisse, sondern stärken auch das Gemeinschaftsgefühl im Flexoffice-Sektor. Wenn Sie Interesse haben, Teil der Flexconnect-Community zu werden oder mehr darüber erfahren möchten, wie technologywithin Workspace-Betreiber in Deutschland und Europa unterstützt, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

Ich hab die vier mal alphabetisch nach ihrem Nachnamen sortiert.

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